Zugausflug nach Hamburg zum „25-jährigen“

Am Freitag, dem 01.10. machten sich insgesamt 17 Frauen und Männer nach Hamburg auf, um dort zum 25-jährigen Zugjubiläum ein gemeinsames Wochenende zu verbringen. Leider erfolgten 3 krankheitsbedingte Absagen, und der Start vom Kapellener Bahnhof stand unter keinem guten Stern, da der Zug aufgrund von Problemen am Bahnübergang Holzheim 10 Minuten vor dem dortigen Bahnhof stand und wir langsam aber sicher nervös wurden. Schließlich ging es darum, den IC mit für uns reservierten Plätzen nach Hamburg zu erreichen, was von Grund her zeitlich schon knapp bemessen war. Also sprintete Christian in Düsseldorf zum IC, um ihn aufzuhalten. Doch wurden „vor seiner Nase“ die Türen geschlossen, und IC war weg. Also wurde umgebucht, allerdings konnten keine Plätze reserviert werden. Und ausgerechnet der jetzt gebuchte IC hatte 20 Minuten Verspätung. Da stellte sich die Frage: Warum nicht unser IC mit den reservierten Plätzen? Wie auch immer: Man hatte dennoch zusammen gesessen, und Hamburg konnte kommen.

In Hamburg angekommen checkte man im Hotel „Holiday Inn“ ein und machte sich dann nach St. Pauli auf die Reeperbahn auf. Hier begab man sich zur allseits bekannten Davidswache, von wo aus eine historische Hurentour erfolgen sollte. Hier erfuhr man viel Wissenswertes über die geschichtliche Entwicklung der Prostitution und verschiedener Begriffe wie „auf den Strich gehen“ oder „Bordsteinschwalbe“. Erschreckend war dann Marcs Kenntnisstand über den Unterschied „Französich alt“ und „Französich neu“. Wer den Unterschied erfahren möchte, kann gerne bei ihm nachfragen. Nachdem dann noch der Begriff „Libanesich“ kreiert wurde und eine Zugdame auf den Zustand der Ohren anderer achtet, war klar: Unserer Fantasie sind keine Grenzen mehr gesetzt. Auf jeden Fall war diese Tour interessant, und man spazierte an so bekannten Betrieben wie dem „Dollhouse“, „Große Freiheit“ und der Kneipe „Ritze“ vorbei, bevor man sich zum Abschluss der Tour in die kleine Kneipe Nachtschicht begab. Hier gab es dann einen Hurenschnaps, der dann mit Bier heruntergespült wurde. Mittlerweile hatte sich bei allen Hunger breit gemacht, so dass sich einige beim „Kentucky fried Chicken“, die anderen im „Pizza Hut“ stärkten. Den Abschluss des Abends bildete dann ein Abschlussbierchen in einer urigen St. Pauli-Kneipe, bevor es dann zurück im Hotel ging.

Am nächsten Morgen machte man sich dann nach dem Frühstück zu den Landungsbrücken auf, von wo aus zu einer Hafenrundfahrt gestartet wurde. Diese führte uns durch die Speicherstadt und alle andreren Bereiche des Hamburger Hafens. Insgesamt war es eine sehr interessante Hafenrundfahrt mit vielen Hintergrundinformationen. Und man bekam die Yacht des Milliardärs Abramowitsch zu sehen, die 500.000.000 EU kostet. Was für eine Yacht!!! Die Hafenrundfahrt und die vielen Information sind uns dann auf den Magen geschlagen, sprich: Wir hatten richtig Hunger, aber die Suche nach einem Restaurant gestaltete sich schwierig und verschlug uns an die Außenalster, wo wir fündig wurden und uns stärken konnten. Dann ging es zurück zu den Landungsbrücken, denn nun stand der Besuch des Musicals „König der Löwen“ an. Hierfür mussten wir mittels Schiff an das andere Elbufer übersetzen, auf dem sich das Theater befindet. Hier hatten wir optimale Plätze im Parkett und fast mittig der Bühne. Nur sollten dann einige Mitreisende während des ersten Aktes Probleme mit dem Dämmerlicht im Saal bekommen, fielen ihnen doch immer wieder die Augen zu. Von solchen Problemen wurde dann nach dem zweiten Akt nicht mehr berichtet, schließlich konnte man in der Pause an reservierten Biertischen bereitgestellte kühle Getränke zu sich nehmen, was der Lebensfreude anscheinend einen neuen Schub gab. Insgesamt war es ein tolles Musical, auch wenn bei einigen nach Bekanntwerden der Bundesligaergebnisse nicht gerade die beste Stimmung herrschte. Aber nur kurzzeitig, denn wie heißt im Musical so richtig passend: Hakuna Matata!!! Dies bedeutet wörtlich übersetzt „Es gibt keine“ (hakuna) „Probleme/Schwierigkeiten“ (matata; tolle Info, nicht wahr!!!). Im Hotel wurden dann die Bilder des deprimierenden Spieltages angeschaut, bevor man sich dann zum Restaurant „Schweinske“ begab, um sich für den weiteren Abend zu stärken. Hier gab es verschiedene Pilssorten, und diejenigen, die sich für das Pils namens „Astra“ entschieden, hatten fortan ein Problem: Ein neues Bier gab es nur gegen Rückgabe des leeren Glases, da zu wenig Astra-Gläser vorrätig waren. Also ein kleiner Tipp an alle, die das „Schweinske“ in Hamburg besuchen wollen: Bestellt KEIN Astra-Pils!!! Aber es ist keiner verdurstet, und nachdem man sich auch mittels fester Nahrung gestärkt hatte, ging es zur „Happy Hour“ in die Cocktailbar „Einstein“, von denen die letzten um 3 Uhr zurück in das Hotel kamen, nachdem ein Zwischenstopp in einer Raucherkneipe gemacht wurde. Wie die Kneipe hieß konnte keiner sagen, anscheinend war das Schild „Raucherkneipe“ im Fenster das entscheidende Kriterium.

Nach einer für einige doch sehr kurzen Nacht traf man sich nach dem Auschecken in der Hotellobby, um sich zum Hamburg Dungeon zu begeben. Hier wollte man etwas über die dunkle Seite der Geschichte Hamburgs erfahren. Zu Beginn des Rundgangs wurde ein Foto der Gruppe gemacht, welches beweist, dass wir uns auch nach 25 Jahren noch gut verstehen. Dann wurde Sandra zur Gruppenverantwortlichen bestimmt, bevor Marc im weiteren Verlauf von der Inquisition der „Völlerei“ (er hatte am Morgen gefrühstückt) und „Wolllust“ (er hatte offensichtlich am seine Frau Conny geküsst) angeklagt wurde. Er konnte sich aber retten und hat die Inquisition im Gegensatz zu vielen anderen in der Vergangenheit überlebt. Während des Rundgangs erhielt man Informationen zu den Praktiken der Folter, den großen Brand von Hamburg, die Pest, Störtebeckers Hinrichtung sowie dem Hochwasser Weihnachten 1717. Zum Ende der Runde stand man dann vor dem Henker und musste sich einen freien Fall über mehrere Meter über sich ergehen lassen. Aber auch diesem haben alle überlebt. Nachdem man also ohne Verluste das Dungeon überstanden hatte, wurden im Hotel die Koffer abgeholt und sich zum Hamburger Hauptbahnhof begeben. Hier wurde dann, nachdem man am Bahnhof noch etwas gegessen hatte (es lagen ja noch mehrere Stunden Zugfahrt vor einem), die Heimreise angetreten. Diesmal verlief die Fahrt im IC und den für uns reservierten Plätzen reibungslos, und Zeit wurde mit Schlafen, Zeitungslesen, Kartenspielen wie Tuppen oder Skat oder Small-Talk untereinander vertrieben. So erreichte man Düsseldorf, wo allerdings der Regionalzug nach Neuss Verspätung haben sollte und wir schon dachten „NICHT SCHON WIEDER!!!“. Aber wir haben den Anschlusszug in Neuss problemlos erwicht, und somit endete um 19:15 Uhr mit dem Verlassen des Zuges ein tolles Wochenende für alle.

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Jägerzug “Auf der Pirsch 1985”